Knochenverankertes Hörsystem

 

                                         
 
    Vorher:       ... mit Taschengerät                                   ... mit Hörbrille
 
Von 18.Juni 1997 bis 23.2.2016 trug ich knochenverankerte Hörsysteme hinter meinen Ohren.
 
Das bedeutet das bei mir auf jeder Seite eine kleine Tiitanschraube implantiert wurde. Dafür waren bei mir pro Seite 2 kleine Operationen unter örtlicher Betäubung nötig. Die OP`s waren für mich nicht weiter schlimm und schnell vergessen. Heute ist dafür nur noch eine OP nötig.
 
Von dieser Möglichkeit erfuhr ich von meiner HNO Ärztin während eines Klinkaufenthalts wegen Mittelohrvereiterung. Da ich einer der allerersten Patienten war die an dieser Klinik damit versorgt werden sollte wurde Herr Brinkmann, der für die damalige Firma Entific arbeitete, gebeten das Beratungsgespräch durchzuführen. Es wurde mir alles genau erklärt und ausführliche Hörtest gemacht.
 
Nach dem ich mich dafür entschieden habe wurde Februar 1997 das erste Teil implantiert, welches direkt im Knochen sitzt. Nach einer dreimonatigen Einheilphase wurde dann im Mai 1997 dann der Stift durch die Haut angebracht.
 
Nach einer 4 wöchigen Wundheilung war es am 18.Juni 1997 endlich soweit. Ich bekam das Gerät angepasst. Ich war sehr aufgeregt und gespannt wie ich nun damit hören kann.
Ich konnte mich kaum noch auf die Schule konzentrieren. Obwohl ich gerade in der Abschlussprüfung für meinen Realschulabschluss steckte.
Während dieser Zeit fuhren meine Gefühle Achterbahn. Von zu Tode gedrübt bis Himmelhochjauzend war alles dabei. Als das Hörsystem zum ersten mal eingeschaltet wurde, kam erstmal ein großer Schock. Ich konnte nur hören was auf der rechten Seite gesprochen wurde. Denn damals trug ich es zuerst nur auf der rechten Seite. Ich wusste nicht das mein Gehirn sich erst umstellen musste. Doch 2 Stunden später konnte ich von einer Sekunde auf die anderen auf einmal wieder alles hören. Ich war echt glücklich und strahlte über das ganze Gesicht.
 
Ab den 18. Oktober 2001 trug ich dann auch auf der linken Seite so ein knochenverankertes Hörsystem.
 
Da das Implantat ein Fremdkörper bleibt muss man es pflegen. Ich selber wischte das Implantat deshalb täglich mit einen normalen Feuchttuch ab. Sollte sich die Haut entzündet haben, trug ich noch etwas Diprogenda - Salbe auf.
 
Nach dem ich viele Jahre das BAHA Classic getragen hatte wurde es dann auf BAHA Intenso umgestellt. Und später nochmal auf das Ponto Pro Power. Dafür waren zum Glück keine OP`s nötig. Ich klickte dann nur einfach den jeweiligen neueren Prozessor an das Implantat an.
 
Viele Jahre waren diese kleinen Geräte eine große Hilfe und ich trug sie von morgens bis abends.      Leider verschlechterte sich mein Gehör immer weiter. So das sie bei mir, trotz Powergeräte, nicht mehr ausreichten. Ich ließ mir nun auf beiden Seiten eine Vibrant Soundbridge implantieren. Die kleinen Schrauben wurden dann bei der OP am 23.2.2016 wieder entfernt.
 
 
      

... Titanschraube

   

... in situ

 ... und versteckt

                                                                        

.... hier sieht man schematisch die Verankerung dargestellt

 

Hier habe ich mal die beiden Prozessoren fotografiert :

 

   Das Ponto (Pro)/Ponto Power                                    BAHA (Intenso)

        Oticon Medical                                                           Cochlear

                

                  

 

Mittlerweile gibt es modernere und kleinere Sprachprozessoren. Ich kann daher nur empfehlen, auf die jeweiligen Internetseiten der Hersteller  ( Oticon Medical, Cochlear) zu schauen. Dort sieht man dann immer die aktuellsten Entwicklungen.

Hörgeschädigten Menschen, die eventuell sich für ein solches Hörsystem entscheiden,  empfehle ich die Hörsysteme mit Hilfe eines Teststabes (Bügel/Stirnband) auszuprobieren.

 

 

 

 


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