Schule

Wie für alle Menschen begann für mich auch irgendwann die Zeit der Schule.

Aufgrund meiner Schwerhörigkeit wurde ich auf einer Schule für Schwerhörige und Gehörlose in meiner Geburtstadt eingeschult. Da meine Eltern aber inzwischen ja aufs Land gezogen waren, wurde ich in ein Internat untergebracht.

Die Schule war eigentlich schön. Es waren kleine Klassen mit maximal 12 Schülern. Wir saßen in Halbkreis vor der Lehrerin, so das wir auch das ablesen von den Lippen zur Hilfe nehmen konnten.    Nur mit den Internat war ich nicht zufrieden. Nun war ich schon wieder die meiste Zeit von meiner Familie getrennt. Außerdem hatte ich damals keine Privatsphäre. Wir mußten immer in Gruppe bleiben. Wenn die meisten Kinder draußen spielen wollten mußten alle nach draußen. Wenn man mal einfach mal seine Ruhe haben wollte ging das nicht. Außerdem gab es dort ein Gemeinschaftswaschraum .  Die ersten zwei Jahre waren dann die Mädchen und Jungen zusammen in Waschraum. Erst ab der 3.Klasse wurde das getrennt. Das hat mich schon ganz schön gestört, da wir ja von unseren Spind nackisch zum Waschbecken laufen mußten.

Als ich Jahre später zum Tag der offenen Tür in der Einrichtung war konnte ich aber feststellen, daß es nicht mehr so ist. Es geht jetzt familiärer dort zu.

Eine Woche vor den Winterferien, in der 3.Klasse, erfuhr ich dann von meinen Eltern, das ich nach den Ferien nicht mehr dort hin mußte. Ich durfte dann mit meiner Schwester zusammen auf die Regelschule gehen. Ich freute mich total und verabschiedete mich in der letzten Woche von meiner Klasse. Meine Eltern warnten mich aber! Wenn ich es nicht schaffe, muß ich wieder zurück auf die Förderschule.

Doch ich kam in der Regelschule gut mit. Leider bin ich aber von den meisten Schülern nicht wirklich akzeptiert worden. Mußte mir Sprüche anhören wie "schwerhörige Oma". Als Jugendliche wurde es dann immer schlimmer. Während die anderen sich körperlich zur Frau oder Mann entwickelten, tat sich bei mir nichts.Als ich mit fast 14 Jahren die Diagnose Ullrich-Turner Syndrom bekam,wußten wir auch warum. Mit den Lehrern verstand ich mich um so besser. Leider war ich damals auch noch eine ziemliche Petze und das brachte mir ja auch nicht gerade Pluspunkte bei meinen Mitschülern ein.

Auch wenn es nicht immer einfach war, bin ich froh dort meinen Schulabschluß gemacht zu haben.


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